Im Rahmen des Programms »Lust auf Lyrik« des Lyrik-Kabinetts München haben wir in den letzten Monaten einige Kurse an Münchner Grundschulen durchgeführt.
Mit den Kindern der Grundschule Alling entstand diese schöne Erzählung.
Das verzauberte Schloss erzählt …
von: Julia, Tilda, Elisa M, Abdouahim, Paula, Mara, Josefina, Johanna und Frieda (aufgeschrieben von Andrea)
„Ich bin ein verzaubertes Schloss. In mir gibt es eine alte, verstaubte Bibliothek mit uralten Büchern. In einem dieser Bücher haust ein kleiner Geist. Er ist ein wenig traurig, weil er keine Freunde hat.
Hoch oben über meinen Regalen gibt es eine alte Uhr. Sie ist 2400 Jahre alt. In dieser Uhr lebt auch ein kleines Gespenst. Durch eine Nebentür kommt man in einen Raum, der sieht so klein aus wie ein Mauseloch, ist aber in Wirklichkeit riesig groß. Hier haust eine böse, alte Hexe namens Tallamara.
Und oben in meinem höchsten Turm wohnt eine winzige, freche Fee. Sie heißt Cinderella und in meiner ururalten Küche lebt ein eigentlich lustiges, aber jetzt trauriges Gespenst. Es ist ziemlich sauer, weil es in einem großen Topf eingesperrt ist.
Zu guter Letzt gibt es bei mir auch noch einen Affen. Der hat die Vision, dass alle Wesen in meinem Schloss sich helfen und Freunde werden.
Ach ja, ich habe ja ganz vergessen zu erwähnen, dass in meinem Schlafzimmer auch noch ein zweiköpfiger Drache haust.
Also: der kleine Buchgeist wünscht sich, mit dem Gespenst in der Uhr befreundet zu sein.
Der Affe befreit also die Geister aus dem Buch und der Uhr. Sie freuen sich so sehr darüber, dass sie sich zutrauen, auch mit dem Drachen aus dem Schlafzimmer befreundet sein zu können.
Der Affe und die beiden Gespenster tanzen ein kleines Freudentänzchen. Der Drache kommt und will erst einmal die Mäuse fressen, die aus allen Ecken und Ritzen herbeilaufen, aber die Mäuse sind schneller und rennen alle weg.
Währenddessen hatte die böse Hexe Tallamara aber leider auch eine Vision. Und die ist, dass sie meine ganze wertvolle, alte Bibliothek in Schutt und Asche legt. Sie wird dann die Herrscherin über mich und frisst den ganzen Tag Krötenschleim mit Schlangenhaut.
Seit aber der schlaue Affe diese gute Vision hatte, bekam die böse Hexe kein Auge mehr zu.
Und dann, ja dann kam aus der Ferne auch noch eine Giraffe herbeigelaufen. Sie nahm alle auf ihren Rücken und spazierte mit ihnen durch meine Schlossgemächer.
Schließlich kam außerdem auch endlich noch der Professor Kugelhupf und befreite das kleine Gespenst, das alle im Topf vergessen hatten und das sich schon ganz wundgeklopft hatte.
Und natürlich gewann die gute Vision des schlauen Affen und siegte über die schlimme Version der bösen Hexe und so wollten alle dem Professor helfen mich blitzeblank zu putzen.
PUH!
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann putzen sie noch heute.“
ENDE